Vor allem auf Seite 5 lernen wir Teje kennen, eine wichtige Figur im Leben Echnatons.

Teje ist die Frau an der Seite des Amenophis III. und Mutter des jungen Amenophis IV. (später Echnaton). Es war sehr ungewöhnlich, dass Amenophis III. ausgerechnet Teje zu seiner Königsgemahlin wählen sollte, stammte sie doch nur aus einem bürgerlichen Haus. Sie war die Tochter eines „Rindervorstehers und Propheten“ aus der mittelägyptischen Stadt Achmim (vgl. Schlögl 1986). Allerdings verfügte Teje offenbar über einen sehr starken Charakter und übernahm bisweilen von ihrem Mann, dem Pharao, die Regierungsgeschäfte.

Im Comic ist sie nach einer kleinen Büste aus dem Ägyptischen Museum Berlin gestaltet (siehe Foto). Der strenge Blick zeigt ihre Durchsetzungskraft. Sie wird hier mit kräftigen Haaren gezeigt, die man heute als Afro bezeichnen würde. Dies soll ein Hinweis auf die afrikanische Herkunft der ägyptischen Kultur betrachtet werden. Es ist jedoch zweifelhaft, ob es sich beim Kopfputz der kleinen Büste tatsächlich um die echten Haare der Teje handeln soll oder vielmehr um eine Kopfbedeckung, vielleicht eine Perücke oder Haube.

Interessant sind die Parallelen zwischen Teje und Nofretete. Beide waren bürgerlicher Abstammung. Beide hatten großen Einfluss auf ihre Männer. Beide waren wohl an der Regierung des ägyptischen Weltreiches aktiv und maßgeblich beteiligt. In der Comic-Geschichte bringt Teje aufgrund ihrer Herkunft einen etwas bodenständigeren Blickwinkel auf das Leben im Palast mit. War das vielleicht der Grund, warum Amenophis III. sie so verehrte? Jedenfalls behielt sie auch während der aufregungsvollen Regierungszeit Echnatons „einen kühlen Kopf“ (Brunner-Traut 1998).

Ein Foto der Büste von Teje im Museum Berlin

Foto: Einsamer Schütze, Wikimedia Commons